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Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement im Kontext des Sozialgesetzbuches Zweites Buch –


Eine Evaluation zum Umsetzungsstand in fünf Arbeitsgemeinschaften des Landes Brandenburg




Diplomarbeit an der Evangelischen Fachhochschule Berlin

Studiengang Sozialarbeit/ Sozialpädagogik


vorgelegt von

Susanne Oehlsen

im
Februar 2007





Erstgutachterin: Prof. Dr. Helga Hackenberg

Zweitgutachter: Prof. Dr. Peter Sauer
 
 
 
 
Inhaltsverzeichnis



1. Case Management

1.1. Entstehung
1.2. Begriff und Aufgabe
1.3. Case Management in der sozialen Arbeit
1.4. Anwendung in der Bundesrepublik Deutschland

2. „Workfare“ als Variante aktivierender Arbeitsmarktpolitik
in Großbritannien

2.1. „Jobcentre Plus“
2.2. „New Deals“
2.3. „Employment Zones“

3. Modellprojekte zur aktiven Beschäftigungsförderung in Deutschland

3.1. Modellvorhaben zur Verbesserung der Zusammenarbeit von
Arbeitsämtern und Trägern der Sozialhilfe – MoZArT

3.1.1. Zielsetzungen
3.1.2. Zielgruppen
3.1.3. Organisationsmodelle
3.1.4. Ergebnisse

3.2. Netzwerkprojekt „BiK – Beschäftigungsförderung in Kommunen“

3.2.1. Modellprojekte

4. Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement im Kontext des
Sozialgesetzbuches Zweites Buch

4.1. Gesetzliche Verankerung des Fallmanagements
4.2. Ombudsrat
4.3. Trägerschaft und Aufgabenwahrnehmung

4.3.1. Arbeitsgemeinschaften
4.3.2. Optionskommunen
4.3.3. Getrennte Aufgabenwahrnehmung
4.3.4. Aufgabenwahrnehmung durch Dritte

4.4. Definition und Grundmerkmale von Fallmanagement

4.4.1. Definition
4.4.2. Zielgruppe

4.5. Zugang zum Fallmanagement

4.5.1. Modelle der Varianten
4.5.2. Handlungsleitende Definition
4.5.3. Begriff Vermittlungshemmnis
4.5.4. Beendigung des Fallmanagements

4.6. Funktion Fallmanagement im Auftrag des „Förderns und Forderns“

4.6.1. Persönlicher Ansprechpartner
4.6.2. Fallmanager
4.6.3. Aufgabenwahrnehmung Fallmanagement
4.6.4. Anforderungen
4.6.5. Qualifizierungen

4.7. Prozesse des Fallmanagements

4.7.1. Prozessschritt: Beraten und Herstellen eines Arbeitsbündnisses
4.7.2. Prozessschritt: Probleme erkennen und verorten
4.7.3. Prozessschritte: Ziele vereinbaren und Hilfeangebote planen
4.7.4. Prozessschritt: Leistungen Dritter einzelfallbezogen steuern
4.7.5. Prozessschritt: Beobachten und Bewerten

5. Praxisbezogene Forschung

5.1. Empirische Sozialforschung
5.2. Datenerhebung durch Befragung
5.3. Qualitative Verfahren
5.4. Erhebungsmethode: Leitfadengesteuertes Interview

5.4.1. Wahl der Interviewpartner
5.4.2. Vorbereitung der Interviews
5.4.3. Durchführung der Interviews
5.4.4. Auswertungsmethode der Interviews

6. Umsetzung und Stand des beschäftigungsorientierten
Fallmanagements

6.1. Fallmanagement auf der Bundesebene
6.2. Fallmanagement in fünf Arbeitsgemeinschaften des Landes
Brandenburg

6.2.1. Rahmenbedingungen
6.2.2. Fachbezogene Qualifizierung und Begleitung
6.2.3. Umsetzung des Fallmanagements
6.2.4. Zusammenfassung


7. Fazit
8. Anhang

I Abbildung 9: Tabelle Kategorisierung vermittlungshemmender Merkmale

II Abbildung 10: Standards und Richtlinien für die Weiterbildung: Case
Management im Sozial- und Gesundheitswesen und in der
Beschäftigungsförderung

III Abbildung 11: Entwurf Anforderungsprofil Fallmanager

IV Abbildung 12: Studiengang Beschäftigungsorientierte Beratung und
Fallmanagement

IV Abbildung 13: Studiengang Arbeitsmarktmanagement

V Abbildung 14 bis 19: Prozessschritte des Fallmanagements

VI Interviewleitfaden Leitungsebene

VII Interviewleitfaden Fallmanager/in

VIII Interviewdokumentation Job Center Oberspreewald – Lausitz

IX Interviewdokumentation Job Center Frankfurt (Oder)

X Interviewdokumentation Integrations- und Leistungszentrum Havelland

XI Interviewdokumentation Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für
Arbeitssuchende im Landkreis Dahme – Spreewald

XII Interviewdokumentation Job Center Cottbus

XIII Anamnesebogen

Einleitung


„Bin seid 3 monaten ALG II empfänger und habe noch keinen Fallmanager. Muß ich mir den alleine suchen oder bekomme ich den gestellt? Muß ich überhaupt einen FM haben? Ich meine die können einen doch auch nichts anbieten! Gruß L… „

Diese Anfrage aus einem Forum im Internet wurde exemplarisch ausgewählt. Ähnliche Diskussionen um die Person des Fallmanagers oder die Leistung Fallmanagement nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch – Grundsicherung für Arbeitssuchende werden auch in anderen Medien geführt. Ersichtlich wird, dass auch nach mehr als zwei Jahren der Einführung des genannten Sozialrechts dem beschäftigungsorientierten Fallmanagement noch kein Inhalt und keine Aufgaben von der allgemeinen Öffentlichkeit zugeordnet werden können. Nicht zuletzt wird diese Hypothese durch folgenden Satz verstärkt, der einer Definition zum Begriff Fallmanager entnommen werden kann: „Fälschlicherweise wird oftmals im allgemeinen Sprachgebrauch jeder Sachbearbeiter in den Jobcentern als Fallmanager bezeichnet“ (vgl. Wikipedia, „Fallmanager“).

Zielsetzung dieser vorliegenden Arbeit wird es folglich sein, mehr Klarheit in dieses relativ neue Aufgabengebiet der Beschäftigungsförderung zu bringen. Fallmanagement ist ein Kernelement des SGB II und soll Arbeitssuchende für die Teilnahme am Arbeitsmarktgeschehen aktivieren. Daher wird ein Klärungsprozess zu Fragen, was diese aktivierende Leistung beinhaltet, wie der Kunde auf dem Weg in eine Integration gefordert und gefördert wird, wem diese Leistung zu teil wird und wer diese Aufgaben wahrnimmt, vorgenommen. Durch eine Untersuchung bezogen auf den Umsetzungsstand des Fallmanagements wird zu den theoretischen Erörterungen ein Praxisbezug hergestellt.

„Case Management kommt bei der Umsetzung des im SGB II verankerten Grundsatzes von Fördern und Fordern eine zentrale Rolle zu“, so der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge (2004) über das beschäftigungsorientierte Fallmanagement. Nach dieser Einleitung folgt daher im ersten Kapitel der vorliegenden Arbeit ein kurzer Abriss zu den historischen Hintergründen und der Zielstellung dieser Methode. Weiterhin wird die Einordnung des Case Managements in die soziale Arbeit und andere Anwendungsbereiche in Deutschland vorgenommen. Auf eine vertiefende Darstellung dieses Konzeptes wird in der vorliegenden Arbeit verzichtet, da dieser Diskurs einer Zuführung zum Thema dienen soll. Parallelen und Unterschiede der beiden Methoden werden nicht diskutiert.

Bevor Deutschland eine Sozialreform für den Arbeitsmarkt entwickelte, wurde bereits in anderen Staaten der Europäischen Union erfolgreich die Arbeitslosigkeit bekämpft. Vor mehr als zehn Jahren vollzogen diese Länder einen Richtungswechsel hin zur aktivierenden Arbeitsmarktpolitik. Insbesondere wird der britischen Arbeitsmarktreform für die institutionelle Umsetzung des SGB II eine Vorbildfunktion zugeschrieben. Aus diesem Grund werden im zweiten Kapitel die Kernelemente der Umstrukturierung der Arbeitsmarktpolitik in Großbritannien, eingeschlossen der Bedeutung der persönlichen Beratung in der Arbeitsvermittlung, dargelegt.

Um den deutschen Arbeitsmarkt zu reformieren, konnte nicht ausschließlich eine Orientierung an den gemachten Erfahrungen anderer Länder erfolgen. Es galt eigene Strukturen sowie Elemente für die aktivierende Arbeitsmarktpolitik zu entwickeln und in der Praxis zu erproben. Im dritten Kapitel der vorliegenden Arbeit werden daher zwei ausgewählte Modellprojekte, deren Ergebnisse maßgebend zur Umsetzung der aktuellen Sozialgesetzgebung beigetragen haben, zusammenfassend dargestellt.

Nach dieser notwendigen Einführung steht im vierten Kapitel das beschäftigungsorientierte Fallmanagement im Kontext des SGB II im Mittelpunkt. Es wird die besondere Bedeutung, die dieser Dienstleistung innerhalb der Beschäftigungsförderung zukommt, herausgearbeitet. Neben der Definierung von Grundmerkmalen und der Zielgruppe des Fallmanagements erfolgt eine konkrete Erläuterung der zentralen Aufgaben. Durch die Erörterung der komplexen Anforderungen, die es institutionell und personell zur Aufgabenwahrnehmung des Fallmanagements umzusetzen gilt, soll ein Bezug zur Ausgestaltung in der Praxis hergestellt werden. Innerhalb dieser Ausführungen wurden Fragestellungen entwickelt, die den Ausgangspunkt für die durchgeführte empirische Sozialforschung bildeten.

Im fünften Kapitel werden zunächst theoretische Grundlagen zur praxis-bezogenen Forschung vermittelt, eingeschlossen der Vorstellung der gewählten Erhebungsmethode des leitfadengesteuerten Interviews. Darauf aufbauend erfolgt die Darstellung, wie die vorliegende Evaluation konkret geplant, durchgeführt und ausgewertet wurde.

Anschließend daran werden im sechsten Kapitel die aus der empirischen Untersuchung gewonnen Ergebnisse dargestellt und diskutiert, um so den Umsetzungsstand des beschäftigungsorientierten Fallmanagements, allerdings regional begrenzt in der vorliegenden Arbeit, widerzuspiegeln.


Die gesamte Diplomarbeit können Sie gegen eine Schutzgebühr von 50 € bestellen

Verfahrenspflegerin und Diplomsozialpädagogin aus Potsdam

 

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